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Kryptowährungen sind heiß

(3204 x gelesen) im
Sep 21 2021

Kryptowährungen sind heiß

Mode, Hype, Megatrend - das Thema Kryptowährungen gewinnt bei steigenden Preisen der digitalen Währungen an Fahrt und ebbt bei sinkenden Kursen wieder ab. Häufig werde ich als Kapitalanlagevermittler gefragt, was ich von Bitcoin & Co halte und wie ein Anleger vom Boom profitieren kann.

Kryptowährungen sind keine Anlage

Anlegen ist die Kunst, langfristig richtige Entscheidungen zu treffen, diese durchzuhalten und so aus einem kleinen Vermögen ein großes zu machen. Der Faktor Glück mag dabei eine gewisse Rolle spielen, in der Regel ist der Erfolg aber harte Arbeit. Nach intensiver Analyse erfolgt die Zusammenstellung des persönlichen Portfolios, das in gewissen Zeiträumen dem Marktgeschehen angeglichen werden muss. Bei fundiertem Fachwissen kann dies durch den Anleger selbst geschehen, in den meisten Fällen ist ein professioneller Berater zu Rate zu ziehen. Kryptowährungen ermöglichen allerdings keine Analyse und sind daher auch keine Anlage.

Enorme Kurssteigerungen möglich

Enorme Kurssteigerungen bei Bitcoin, Ether, Ripple, Polkadot oder Dogenion sind immer wieder ein Anlass, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Es wird auch auf die Wertaufbewahrungsfunktion etwa des Bitcoin verwiesen. Einige Unternehmen halten einen Anteil ihrer Liquidität in Kryptowährungen, auch Staaten wie Bulgarien und Ukraine tun dies.

Kryptowährungen das neue Gold?

Manche Marktteilnehmer vergleichen die digitalen Währungen mit Edelmetallen. Betrachten wir uns dazu den Platzhirsch Bitcoin; dessen Vorkommen ist technisch begrenzt und er besitzt keinen Wert, außer dem, den Menschen ihm zuschreiben. Während beispielsweise für Gold und Silber seit langem Märkte und Strukturen bestehen, ist dies bei den Kryptowährungen nicht der Fall. Wie konnte es sonst sein, dass kürzlich Tesla-Chef Elon Musk mit wenigen Tweets die Kurse außer Kontrolle bringen konnte?

Bei tiefen Kursen einsteigen und am Höchststand verkaufen gelingt nur in der Theorie

Jeder Investor versucht das sog. Markttiming für sich zu nutzen, d.h. bei Tiefkursen kaufen und am Höchststand aussteigen. Unzählige Studien belegen, dass das schon bei Aktien, selbst bei Anleihen kaum jemanden gelingt. Wie soll es also funktionieren, wenn die Kurse noch schneller Achterbahn fahren?

Keine geeignete Handelsstruktur

Zocker und Trader halten Kryptowährungen für eine interessante Spielweise. Zu bedenken dabei ist, dass aber Hochfrequenzhändler, die gerne die paar Punkte Kursunterschied etwa zwischen verschiedenen Börsenplätzen ausnutzen, in diesem Markt nicht aktiv sind. Woran liegt das? Der Hauptgrund ist sicherlich, dass es keine geeignete Handelsinfrastruktur gibt. Die Transaktionen laufen fast ausschließlich auf unregulierten Börsenplätzen und weiter gibt es keine verbindliche Kursfeststellung. Vieles steckt noch in den Kinderschuhen, auch die Regulierung.

Unterschiedliche Handhabe der Staaten

Den totalitären Staaten, wie Türkei, China oder Russland sind die Kryptowährungen ein Dorn im Auge. Zu viel Unabhängigkeit ist ihnen suspekt und ein Eigenleben innerhalb des Staates wird nicht geduldet. Dieses Verhalten wirkt sich natürlich auf die Stimmung und somit die Kurse aus. Andererseits erklären Länder wie El Salvador den Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Es ist durchaus möglich, dass andere Schwellenländer diesem Beispiel folgen, in der Hoffnung damit unabhängiger von den Leitwährungen Dollar, Euro & Co. zu werden. Die Industriestaaten hingegen geben den digitalen Währungen einen gewissen Freiraum. Sie wollen aber, wie bei anderen Investmentmöglichkeiten auch, feste Leitlinien. Deshalb steht fest, dass die Regulierung zunehmen wird.

Auswirkungen der Regulierung

Regulierende Einflussmaßnahmen werden bei jungen Märkten primär als Angriff auf die Unabhängigkeit und Eingriff in die Freiheitsrechte empfunden. Dadurch wird es zu stärkeren Kursschwankungen kommen. Vermutlich werden einige der Kryptowährungen dies auch nicht überleben. Allerdings steigen dadurch Transparenz und auch die Sicherheit.

Verschiedener Blickwinkel von professionellen und privaten Anlegern

Für professionelle Anleger ist Bitcoin & Co. eine unkalkulierbare Zockerei und steht im krassen Gegensatz zur Verantwortung anvertrauter Kundengelder. Den privaten Anleger lockt das heiße Spiel. Zu beachten ist, dass nur mit Geldern gearbeitet werden darf, die nicht andersweitig benötigt werden und die im worst case als Totalverlust verschmerzt werden können. Interessant ist es für mich festzustellen, dass ein gewisser Teil der Kryptoanhänger keinerlei Erfahrungen im Kapitalmarkt hat und ihr Horizont sich bisher auf die klassischen Produkte der Bank- und Versicherungsbranche beschränkte. Die Basis langfristiger Vermögensbildung ist eine Mischung verschiedener Assetklassen mit dem Schwerpunkt Aktienanlagen. Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

 

 

 

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