Mangelnde Informationen der Lebensversicherer
Einmal im Jahr erhält der Versicherungsnehmer einer Lebensversicherung ein Informationsschreiben von seiner Gesellschaft über den aktuellen Stand seines Vertrages, der Höhe einer eventuellen Todesfallabsicherung sowie der prognostizierten Ablaufleistung. Aber Hand aufs Herz, verstehen Sie diese ganzen Zahlen? Die meisten Deutschen nämlich nicht – häufig landet diese Mitteilung ungelesen in der Ablage.
Mangelnder Informationsgehalt
Experten bemängeln seit Jahren diese sogenannte Wertmitteilung an den Kunden. Als Grund dafür gilt die schwerverständliche Form in der die Daten verpackt sind. Beispielsweise äußert Axel Kleinlein, Chef des Bundes der Versicherten (BdV): „Diese Rechnungen versteht vielleicht ein eingefleischter Mathematiker, aber kein Kunde,“ kritisiert auch Versicherungsmathematiker Kleinlein. Die meisten Kunden verstehen schlechtweg die verschiedenen Zahlen nicht, die mitgeteilt werden. „Die Mitteilungen sind zumeist das Papier nicht wert, auf dem sie stehen“.
Die meisten Mitteilungen besitzen drei Schwachstellen:
1. Die fundamentalen Informationen sollten am Anfang der Mitteilung übersichtlich dargestellt werden – leider machen das nur wenige Versicherer. Häufig muss sich der Kunde durch einen Flickenteppich buchstabieren.
2. Die bis zu neun Seiten lange Mitteilung ist für den Laien zu kompliziert und ohne detailliertes Fachwissen kaum zu verstehen. Der Versicherte muss in vielen Fällen zum Taschenrechner greifen, um einen Überblick seiner aktuellen Situation zu erhalten.
3. Die Lebensversicherungsgesellschaften arbeiten in dieser Kundeninformation mit Hochrechnungen. Prognostizierte Werte zum Vertragsablauf geben dem Kunden ein Gefühl von Sicherheit. Allerdings handelt es sich um Berechnungen mit aktuell erzielten Überschüssen, die für die Zukunft nicht garantiert werden können. Folgen der Inflation, sowie Renditechancen und Risiken des Produktes bleiben unerwähnt.
Forderungen nach Verbesserung werden laut
„Es gibt erheblichen Verbesserungsbedarf und es ist jetzt an den Marktteilnehmern, gemeinsam einen Mindeststandard zu erarbeiten“, fordert beispielsweise MLP-Vorstand Manfred Bauer. In diesem Zusammenhang bringt er ein Projekt der Deutschen Renteninformation e.V. (DRI) ins Spiel. Der unabhängige Verein bastelt an einer Informationsplattform. Ziel ist, dass sich der Bürger zukünftig über den Stand seiner Altersvorsorge informieren kann. Dazu ist allerdings eine Zusammenführung und Synchronisation der Berechnungsdaten von privaten und gesetzlichen Rententrägern nötig.
Fallende Überschüsse
Wer als Kunde die prognostizierten Werte zum Ablauf des Vertrages mit den Hochrechnungen der Jahre zuvor vergleicht, wird feststellen, dass es nur die eine Richtung „steil bergab“ gibt. Durch das (fast) zinslose aktuelle Marktumfeld, wird dieser Trend weiterhin anhalten.
Viele Bürger verstehen ihren Versicherungsvertrag nicht
Den meisten Deutschen ist nicht bekannt, wie eine Kapitallebens- oder Rentenversicherung funktioniert. So behaupten ketzerische Stimmen, das sei der Grund warum es in Deutschland weit über 90 Millionen dieser Verträge gibt. Viele Bürger würden sich sicherlich davon trennen, wären alle Nachteile bekannt. Eine aktuelle Studie des Finanzdienstleisters MLP kommt zu dem Ergebnis, dass 46 Prozent aller Deutschen ihre Einkünfte aus betrieblicher und privater Vorsorge nicht einschätzen können. Diese Unwissenheit führt schlussendlich dazu, dass falsch, zu wenig oder gar nicht fürs Alter vorgesorgt wird.
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