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Für ein Drittel der Deutschen gibt es keine Rentenlücke

Ein Drittel der Bundesbürger sind der Meinung, dass die gesetzliche Rente zur Finanzierung des Lebensabschnittes nach dem Berufsleben ausreicht und sehen diesem Thema gelassen entgegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS-Emnid, die im Auftrag der Postbank durchgeführt wurde.

31 Prozent der Befragten glauben, dass die Rente reicht

Der Erhebung zur Folge glauben 31 Prozent der Befragten, die Rente reiche später für ein sorgloses Leben aus. Diese Personen sind fast ausnahmslos (92 Prozent) überzeugt, dass sie ihren Lebensstandard im Alter nicht einschränken müssen. Sie unterliegen dem Glauben, im Alter brauche man weniger Geld, eine realitätsferne Erwartungshaltung. Zwar reduzieren sich die beruflichen Ausgaben, wie etwa Fahrtkosten und Businesskleidung, aber im Gegenzug steigen Aufwendungen für die eigene Gesundheit. Außerdem ist der Freizeitanteil höher, also ist mehr Zeit zum Geld ausgeben vorhanden. Es wirft die Frage auf: Wer hat schon lebenslang gearbeitet, um sich später im Alter nichts zu gönnen?

Aktuell beträgt die Rente 48 Prozent des Einkommens

Karsten Rusch von der Postbank zweifelt stark an, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung für einen finanziell sorgenfreien Lebensabend ausreichen: „Diese Annahme ist in der Regel falsch. Aktuell deckt die gesetzliche Standardrente netto etwa 48 Prozent des Durchschnittseinkommens ab – Tendenz fallend. Je weiter das Renteneintrittsalter in der Zukunft liegt, desto größer die zu erwartende Rentenlücke, das heißt die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente.“

In Zukunft höhere Beiträge

Aktuell ist die Rentenfrage Thema der Politiker. So sprach sich kürzlich Sozialministerin Andrea Nahles für eine verlässliche Haltelinie des Rentenniveaus aus, auch über das Jahr 2030 hinaus. Sie machte dabei allerdings deutlich, dass dafür entsprechende Beitragserhöhungen unumgänglich seien. Der Beitragssatz von gegenwärtig 18,7 Prozent wird daher vermutlich die 22 Prozent-Marke übersteigen. Eine Überalterung der Gesellschaft und das damit verbundene demografische Problem bringt das gesetzliche Umlagesystem an seine Grenzen.

Über 60-Jährige besonders optimistisch

60 Prozent der über 60-Jährigen sind besonders optimistisch, dass die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung für ein sorgenfreies Leben im Ruhestand ausreichen. In der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre vertreten nur noch 20 Prozent diese Meinung, bei den 40- bis 49-Jährigen 17 Prozent und bei den 30- bis 39-Jährigen sind es gar nur 7 Prozent.

Mangelndes Interesse und fehlende Information bei Jugendlichen

Bei den Jüngsten unter den Befragten, der Altersgruppe 16 bis 29 Jahre, teilen erstaunlicherweise 23 Prozent diese utopische  Anschauung. Laut der Postbankstudie wurden als Gründe fehlende Information und mangelndes Interesse ermittelt. So betreiben 63 Prozent keine private Altersvorsorge, das entspricht dem Höchstwert aller Altersgruppen. Meist äußerten die jungen befragten Personen, sie hätten sich noch nie mit diesem Thema auseinandergesetzt.

Private Altersvorsorge unumgänglich

Karsten Rusch empfiehlt: “Gerade junge Menschen sollten möglichst früh mit der privaten Vorsorge beginnen. Auch wenn die Vergütung in der Ausbildung oder zum Berufsstart noch gering ist, lohnt es sich, monatlich kleine Beträge anzulegen – zum Beispiel in einem Fondssparplan.“ Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen. In der Zeit der Niedrigzinsphase, die noch Jahre andauern wird, machen klassische Sparprodukte der Banken und Versicherer wenig Sinn, denn es fehlt schlichtweg der Zinseszinseffekt  als Multiplikator. Deshalb gehört ein Teil des angesparten Vermögens zwingend in den Bereich Aktien. Für Einsteiger gelten dabei breit streuende Fonds als beste Option.

 

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