Die Plagen der Demografie
Aktuell berichten die Medien neben den üblichen Katastrophen von der Schuldenkrise, den Problemen in der EU – spezifisch Griechenland und ähnlichem. Von einer Bedrohung durch den demografischen Wandel in Deutschland, hört man hingegen wenig. Im Gegensatz zur kurzlebigen Finanzwelt geht diese Veränderung ganz langsam vonstatten. Die Auswirkungen sind jedoch für jeden Bundesbürger bedeutsam.
Geld kann im großen Stil gedruckt werden, was die Europäischen Zentralbank (EZB) momentan in großem Umfang tut. Desweiteren können Renten gekürzt, Zinsen gesenkt und Steuern erhöht werden. Von Seiten des Staates besteht die Möglichkeit (Zwangs-)Abgaben zu erheben und Unternehmen können ihrerseits Arbeitsplätze streichen bzw. abbauen.
Kinder sind die Basis unseres Systems
Nachkommen sind der Garant für das Fortbestehen unserer Volkswirtschaft. Sie zahlen zukünftig Steuern und Sozialabgaben, ohne die weder der Staat, noch unser Generationsvertrag im Sozialsystem überleben kann. In den Medien findet man Vergleiche der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa im Verhältnis zur Volkswirtschaft Japan – dem Land mit dem höchsten Durchschnittsalter der Welt. Im Blickpunkt steht hierbei die Gefahr einer Deflation.
Gefahr Deflation
Vor der Gefahr einer Deflation fürchten sich unsere Politiker. Daher haben sie die EZB angewiesen die Geldpresse anzuwerfen, um den Markt mit frischem Kapital zu spülen. Wikipedia erläutert den Begriff Deflation in der Volkswirtschaftslehre mit einem allgemeinen, signifikanten und anhaltenden Rückgang des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen. Deflation entsteht dann, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage geringer ist als das gesamtwirtschaftliche Angebot (Absatzkrise). Deflation tritt üblicherweise zusammen mit einer Depression auf. Dramatischer als ein Preisrückgang ist allerdings die demografische Entwicklung – eine immer älter werdende Gesellschaft. Diese Gefahr besteht massiv für große europäische Industrienationen, wie etwa Frankreich oder auch Deutschland.
Warnendes Beispiel Japan
Japan – bekannt als Land der aufgehenden Sonne – ist weltweit das Land mit dem höchsten Anteil an alten Menschen. Erschreckend ist, dass im letzten Jahr dort mehr Windeln für Erwachsene als für Kinder verkauft wurden. An und für sich eine unbedeutende Randnotiz, allerdings hat dieser „Windel-Indikator“ eine hohe Aussagekraft. Diese Entwicklung ist auch für Deutschland vorgezeichnet, denn die Zahl der Bürger sinkt, aber gleichzeitig werden wir immer älter. Seit dem Jahr 1972 gibt es bei uns mehr Sterbefälle als Geburten. Das hat dazu geführt, dass wir nach Japan die zweitälteste Bevölkerung der Welt haben.
Steigende Lebenserwartung
Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Frau liegt in Deutschland aktuell bei 83,14 Jahren, die eines Mannes bei 78,27 Jahren. Vor 100 Jahren wurden Menschen im Schnitt lediglich 49 Jahre alt. Die Hauptgründe dieser starken Erhöhung sind eine verbesserte medizinische Versorgung sowie auch Ernährung, wachsender Wohlstand und ein Leben ohne Kriege. Vermutlich sind die ersten Menschen bereits geboren, die das biblische Alter von 150 Jahren erreichen werden. In Deutschland leben derzeit mehr als 17.000 Menschen die 100 Jahre und älter sind. Nach Schätzungen der vereinten Nationen liegt diese Zahl weltweit bei rund 350.000 Personen.
Welches Konfliktpotential ergibt sich aus dieser Situation?
- Generationskonflikt durch eine abnehmende Zahl von jungen Menschen im Vergleich zu immer mehr Greisen
- Verteilungskonflikt zwischen Familien und kinderlosen Personen
- Abwanderung aus ländlichen Gegenden in Ballungszentren - die wiederum von der Zuwanderung junger gebildeter Menschen profitieren
- Konflikt zwischen deutschen Bürgern und Migranten. Die Überfremdung durch Ansiedlung und höhere Geburtenraten der Migranten nimmt zu. Dadurch stellen in immer mehr Städten die Zuwanderer einen höheren Anteil an der Bevölkerung der unter 40-jährigen. Die kulturellen und rechtlichen Standards werden dadurch häufig in Frage gestellt
- Verschärfung der Schuldenkrise durch geringer werdendes Steueraufkommen der Erwerbstätigen bei gleichzeitig höher werdender Belastung der Renten-, Pflege- und Krankenkassen durch eine alternde Bevölkerung
Was heißt das für den einzelnen Bürger?
Die Eigeninitiative zur Altersvorsorge und der Absicherung einer möglichen Berufsunfähigkeit bzw. Pflege treten in den Vordergrund. Zukünftig stellt die Langlebigkeit in Kombination mit zunehmender Pflegebedürftigkeit die wichtigste Herausforderung dar. Deutschland hat eine offizielle Staatsverschuldung von über € 2,2 Billionen – in Zahl 2.200.000.000.000 – und aufgrund der unaufhaltbaren demografischen Entwicklung, werden die sozialen Systeme an den Rand der Belastungsfähigkeit geraten. Betriebswirtschaftlich gesehen gibt es aus staatlicher Sicht nur zwei Möglichkeiten, wenn das Kapital ausreichen soll:
- Erhöhung der Beiträge und/oder
- Senkung der Leistungen
Vermutlich wird beides geschehen d.h. Bürger müssen mehr bezahlen und erhalten noch weniger Leistungen aus dem gesetzlichen sozialen System.
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