Hundekrankheiten Teil I
Aktuell leben hierzulande rund 11 Millionen Hunde, damit ist der Abkömmling vom Wolf das zweitbeliebteste Haustier nach der Katze. Die Corona-Krise sorgte für einen regelrechten Hunde-Boom. In Zeiten von Lockdowns, Social Distancing und Homeoffice, holten sich viele Deutsche einen vierbeinigen Begleiter ins Haus. Aber egal ob nun Mischling oder Rassehund, klein oder groß, jeder Hund kann krank werden oder sich verletzen.
Tierkrankenversicherung zahlt meist
Die Allianz Versicherung AG untersuchte in einer Studie, woran Hunde am häufigsten erkranken. Eine gute Nachricht vorab - für die meisten Erkrankungen kommt die Tierkrankenversicherung - Details hier auf. Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) legt fest, welche Kosten abgerechnet werden dürfen. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Faktoren, die in eine Berechnung einfließen, je nachdem wo und wann eine Praxis aufgesucht wird.
In der normalen Sprechstunde kann je nach Aufwand der einfache bis zum dreifachen Satz abgerechnet werden. Im Falle eines Notdienstes kommt die zwei- bis vierfache Gebühr zur Anwendung. Bitte beachten Sie beim Abschluss einer Tierkrankenversicherung, dass nicht jeder Tarif die Höchstsätze übernimmt. Am besten Sie erkundigen sich hierzu bei einem spezialisierten unabhängigen Versicherungsmakler.
Die zehn häufigsten Hundekrankheiten
Platz 10: Ohrenentzündung
Häufig von diesem Leiden betroffen sind besonders Rassen mit langen Schlappohren. Denn durch die Form der Ohren gelangt nur wenig Luft an die Haut und dadurch haben Krankheitserreger im feuchten Klima leichtes Spiel. Zur Vorbeugung sollte man regelmäßig die äußeren Ohrpartien vorsichtig mit einem feuchten Tuch auswischen - dabei auf Rötungen oder sonstige Veränderungen achten. Zeigt der Hund ein auffälliges Verhalten indem er oftmals den Kopf schüttelt und riecht das Ohr auch noch unangenehm, so führt am Besuch des Tierarztes kein Weg vorbei.
Laut GOT entstehen nachfolgende Kosten bei einfachem Satz (gilt für alle aufgeführten Erkrankungen):
Bis zu € 30 für die Erstbehandlung, bis € 20 für eine Weiterbehandlung und falls nötig bis zu € 40 für eine Spülbehandlung. Außerdem kommen noch individuelle Kosten für Medikamente dazu.
Platz 9: Grauer Star
Wie beim Menschen auch, tritt diese Krankheit vermehrt bei älteren Semestern auf. Das aufälligste Symptom ist eine bläulich-weiße Trübung der Augenlinse. Operativ kann diese entfernt werden. Ein derartiger Eingriff ist jedoch genau abzuwägen, da Hunde mit ihren anderen Sinnen - die viel ausgeprägter sind als beim Menschen - sehr gut zurechtkommen. Sie riechen und hören wesentlich besser als wir, daher ist das Auge nicht das primäre Sinnesorgan.
Kosten: Bis zu € 50 für die Untersuchung mit der Spaltlampe und bis zu € 2.000 pro Auge für den operativen Eingriff.
Platz 8: Hüftgelenk-Dysplasie
Bei der Hüftgelenk-Dysplasie (HD) handelt es sich um eine angeborene Fehlstellung des Hüftgelenkes, die vor allem bei großen Hunden auftritt. Laut der Tierklinikkette Anicura erkranken daran vorwiegend Labrador Retriever, Golden Retriever und Schäferhunde. Eine Diagnose ist bereits im Welpenalter möglich. Zu den typischen Erstsymptomen gehören eine besondere Schwerfälligkeit beim Aufstehen, das Humpeln nach längerem Liegen und ein schaukelnder Gang. Je nach Schweregrad der Erkrankung kann eine konservative Behandlung ausreichen, nicht selten ist aber ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Achtung! Da es sich bei HD um eine rassespezifische Krankheit handelt, lehnen einige Tierkrankenversicherer die Übernahme der Behandlungskosten ab. Als Hundehalter einer dafür anfälligen Rasse prüfen sie bitte im Vorfeld, ob der Anbieter die Kosten trägt.
Kosten: Rund € 150 für die Erstuntersuchung inklusive Röntgenbild. Für eine Operation können die Ausgaben mehr als € 5.000 betragen. Ein Tierphysiotherapeut verlangt beim ersten Besuch einer Behandlung € 100, alle weiteren liegen bei rund € 30 bis € 40. Da die Krankheit jedoch meist recht individuell verläuft und behandelt wird, ist es schwer die Kosten genauer vorherzusagen.
Platz 7: Bandscheibenvorfall
Im Gegensatz zur HD leiden laut der Allianz Versicherung AG häufiger kleine Hunde an einem Bandscheibenvorfall. Der Begriff Dackellähme ist bekannt, da diese Hunderasse wegen ihres langen Rückens für dieses Leiden prädestiniert ist. Typische Kennzeichen sind Koordinationsstörungen, ein verspannter Rücken, die Verweigerung von Sprüngen oder dem Erklimmen von Stufen. Bei leichten Verläufen reichen im Regelfall Schmerzmittel, Physiotherapie und viel Ruhe aus. In schweren Fällen hingegen kann eine Operation notwendig werden.
Kosten: Rund € 500 für eine Diagnose mittels MRT. Bei einem operativen Eingriff können die Auslagen bis über € 3.000 ausmachen.