Tornados in Deutschland
Wirbelstürme treten nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande auf. Letztes Jahr gab es in Deutschland 51 derartige Wirbelstürme, die von Meteorologen bestätigt wurden. Zudem sind unter www.tornadoliste.de über 230 Sturmereignisse gelistet, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Tornados gehandelt hat. Laut Aussagen des Deutschen Wetterdienstes ist mit 30 bis 60 Ereignissen dieser Art im Jahr zu rechnen. Bis Mitte Mai diesen Jahres traten 15 Tornados auf und es gab 28 weitere Verdachtsfälle. Allein der Wirbelsturm am 13.05.2015, der durch Bayern fegte, hat Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Dabei wurden mehr als 200 Häuser beschädigt, Dächer abgedeckt, sowie Autos und Bäume umgeworfen.
Wann handelt es sich um einen Tornado?
Ein Tornado definiert sich als ein schlauchartiger, kleinräumiger Wirbel, der einer Gewitter- oder Schauerwolke entspringt und bis zum Boden reicht. Nach Aussage der Meteorologen müssen zu seiner Entstehung hohe Luftfeuchtigkeit, Gewitter und Schauer, sowie eine starke Winddrehung und –zunahme in den oberen Luftschichten gegeben sein. Leider ist eine genaue Vorhersage bezüglich Zeitpunkt und Ort des Auftretens kaum möglich. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) treten Wirbelstürme meist im Sommer zusammen mit Gewitterfronten auf. Somit steht die diesjährige „Saison“ noch bevor.
Verschiedene Stärken
Da eine Messung der Windstärke innerhalb des Tornados kaum möglich ist, erfolgt die Beurteilung anhand der angerichteten Schäden. Diese entstehen einerseits durch die Windstärke selbst, andererseits durch herumgeschleuderte Gegenstände.
Die Klassifizierung erfolgt nach der sogenannten Fujita-Skala – die Stärken reichen von F0 bis F5:
F0: in der niedrigsten Stufe werden Windgeschwindigkeiten von 63 bis 117 km/h erreicht. Das genügt, um Dachziegel zu lösen und Äste von den Bäumen zu reißen.
F1: es entstehen Geschwindigkeiten bis 183 km/h. Hausdächer werden dabei abgedeckt und Bäume umgeworfen.
F2: bis 255 km/h – bringt Mauern zum Einsturz.
F3: bis 334 km/h – Häuser stürzen ein und Autos werden mitgerissen.
F4 bis 420 km/h und F5 über 420 km/h – zieht umfassende Totalschäden nach sich.
Versicherungsschutz ist notwendig
In einer Kfz-Kasko-, sowie Hausrat- und Wohngebäudeversicherung sind im Regelfall Sturmschäden ab Windstärke 8 nach der Beaufortskala mitversichert. Dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von mindestens 63 km/h. Somit sind auch Tornadoschäden ab Stärke F0 abgedeckt. Prüfen Sie ihre Verträge dahingehend, damit zumindest die finanziellen Folgen eines derartigen Schadens versichert sind.