So reagieren Europas Sparer auf die Nullzinspolitik der EZB
Mit ihrer Niedrigzinspolitik hat die Europäische Zentralbank (EZB) Guthabenzinsen faktisch abgeschafft, während das Ziel - eine Inflationsrate von zwei Prozent - in den letzten Monaten zur Realität wurde. Allerdings bedeutet das für den Sparer, der sein Heil in klassischen Geldanlagen sucht, einen fortdauernden Vermögensverlust. Aber wie gehen Bürger in Europa mit dieser Situation um? Ergebnisse dazu liefert eine Umfrage im Auftrag der ING Diba; hierzu wurden 12.000 Personen in 15 Ländern befragt.
Bürger aufgrund geringer Zinsen verärgert und besorgt
Zahlreiche Bürger verstehen den Sachverhalt, für den die EZB verantwortlich ist und sind maßlos verärgert darüber, dass es keine Guthabenzinsen mehr gibt (37 Prozent). 39 Prozent zeigten sich aufgrund der Situation besorgt und eben so viele gaben an, frustriert zu sein. Auf der anderen Seite machen niedrige Zinsen Menschen auch glücklich, nämlich 19 Prozent und 17 Prozent gaben an erleichtert zu sein.
Unterschiedliche Gefühlslage
Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Gefühlslage. Österreicher und Belgier sind am stärksten frustriert oder verärgert, die Werte liegen hier bei etwa 50 Prozent. Am glücklichsten über die aktuelle Zinssituation fühlen sich die Spanier – 31 Prozent wählten diese Antwort.
Spanier am glücklichsten über niedrige Zinsen
Auf den ersten Blick erscheint dieses Ergebnis widersprüchlich, da Spanier vergleichsweise wenig private Schulden haben. Die Umfrage der ING Diba umfasste allerdings nur Kredite unter Ausschluss von Hypothekendarlehen, aber genau dort drückt den Spaniern der Schuh. Denn in Zeiten des Immobilienbooms wurden viele Häuser und Wohnungen fremdfinanziert, daher sieht man niedrige Zinsen als positiven Aspekt. Auch reagierten die Iberer auf die Niedrigzinspolitik am stärksten – die Hälfte unter den Befragten gaben an, dass sie sogar einen Teil ihrer Ersparnisse aufgelöst haben oder zumindest weniger sparen als vorher. Nur 43 Prozent der Deutschen teilen dieses Verhalten, 55 Prozent legen weiterhin wie bisher Geld auf die hohe Kante. Bei den Holländern betrifft dies mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer.
€ 34,2 Milliarden Verlust
Aufgrund der Marktsituation verlieren deutsche Sparer viel Geld. Nach Berechnungen der Comdirect beträgt der jährliche Verlust € 34,2 Milliarden. Die Grundlage dazu bildete eine Inflationsrate in Höhe von 1,9 Prozent sowie eine Verzinsung von 0,27 Prozent auf Spareinlagen, Tages- und Festgeld. In diesen Produkten sind hierzulande rund € 2,1 Billionen gehortet; teilt man den Betrag durch die Anzahl der Bundesbürger erhält man einen Verlust von € 413 pro Kopf.
Vermögensbildung mit Negativrendite?
Es stellt sich die Frage – wie soll mit einer Negativrendite das dringend notwendige Kapital für eine private Altersvorsorge aufgebaut werden? Tatsache ist, dass durch die demografische Entwicklung die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung weiter sinken, egal welche Klimmzüge die regierenden Parteien auch unternehmen. Sucht man nach einer Alternative, führt kein Weg an einer Investition im Produktivvermögen der Wirtschaft vorbei. Auf den Punkt gebracht, die Aktie ist ein „Muss“ beim Aufbau der privaten Altersvorsorge. Der einfachste Weg hierbei ist ein breit streuender Aktienfonds.
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