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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten
Okt 04 2024

Umgang mit Stress

Laut einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der KKH Krankenversicherung aus Hannover fühlen sich 43 Prozent der Berufstätigen oft massiv unter Druck, jeder Siebte sogar sehr oft. Weitere 43 Prozent empfinden gelegentlich Stress im Job. Der Hauptgrund dafür liegt auf der Hand - zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten wollen ihre Arbeit bestmöglich erledigen. Für die Untersuchung befragte das Meinungsforschungsinstitut vom 1. bis 8. Juli bundesweit 1.001 berufstätige Personen im Alter von 17 bis 70 Jahren repräsentativ. Die Krankenversicherung ist mit rund 1,6 Millionen Versicherten eine der größten gesetzlichen Krankenkassen bundesweit.

Zeitdruck und Perfektionismus sind die größten Stresstreiber

Der Studie zufolge ist der eigene Perfektionismus ein nahezu ebenso großer Stresstreiber wie der Zeitdruck im Arbeitsalltag (62 Prozent), mit 40 Prozent schließt sich die Erwartungshaltung anderer an. Zu viele Überstunden belasten rund ein Drittel (36 Prozent) der Berufstätigen, weitere 32 Prozent leiden an zu hohen Leistungsanforderungen. Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (27 Prozent) oder ein zu geringes Gehalt erschöpfen jeweils jeden Vierten. Zudem lösen eine schlechte Stimmung im Team und Mobbing (21 Prozent) oder die Kontrolle durch Vorgesetzte (19 Prozent) Stress aus.

Stress wird sehr individuell wahrgenommen

"Unsere Umfrage zeigt, dass Stress sehr individuell wahrgenommen und stark von der eigenen Einstellung beeinflusst wird", erläutert KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick. Zunächst einmal ist dies eine gute Nachricht, da sich daran arbeiten lässt. Stress gilt in der Leistungsgesellschaft oftmals als Statussymbol und Perfektionismus als Zeichen von Leistungsfähigkeit. Bedenklich ist allerdings, dass sich die ständige Erreichbarkeit, etwa via Smartphone und die verschwimmenden Grenzen zwischen Beruf und Privatleben "mittlerweile wie selbstverständlich etabliert" haben.

Mehr Fehltage wegen stressbedingter psychischer Probleme

Die Umfrage brachte hervor, dass gut jeder vierte Berufstätige (28 Prozent) schon einmal wegen des Drucks und der Belastungen im Arbeitsleben ausgefallen ist. Bundesweite Daten zur Arbeitsunfähigkeit der KKH zeigen zudem, die Kurve der Fehltage wegen stressbedingter psychischer Probleme geht nach oben. Darunter fallen u.a. Anpassungsstörungen und akute Belastungsreaktionen. Demnach kamen 2024 im ersten Halbjahr 109 Fehltage auf 100 ganzjährige KKH-Versicherte, im Vorjahreszeitraum waren es 105 Tage, sowie 2019 lediglich 75.

Zahl der Fehltage wegen Burn-out steigt

Bei depressiven Episoden registrierte die Krankenkasse im Fünfjahresvergleich einen Anstieg von 89 auf 102 Tage pro 100 Versicherte. Dabei lag Burnout - meist als Syndrom zu Beginn einer Stresserkrankung oder im Zuge weiterer seelischer Leiden diagnostiziert - im vergangenen Jahr bei 11 Tage pro 100 Erwerbstätige, im erstes Halbjahr 2024 waren es 10 Tage, in 2019 wurden 8 Tage gezählt. Das sog. Ausbrennen gilt als schleichender Prozess. Wer hier nicht gegensteuert, setzt der Kasse zufolge eine Abwärtsspirale in Gang.

Überstunden

Immerhin gehören Überstunden nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts nur für eine Minderheit der Arbeitnehmer in Deutschland zum beruflichen Alltag. Nur rund jede(r) Achte arbeitete demnach im vergangenen Jahr mehr als im Arbeitsvertrag festgelegt war. Hochgerechnet leisteten 4,6 Millionen Menschen Mehrarbeit, wie das Bundesamt nach Auswertung des Mikrozensus mitteilte. Das entspricht einen Anteil von 12 Prozent der knapp 39,3 Millionen Erwerbstätigen.

Bei 40 Prozent der berufstätigen Personen die Mehrarbeit leisten, kamen wöchentlich annähernd fünf Stunden hinzu, bei knapp einem Fünftel (19 Prozent) waren es ca. 15 Stunden mehr. 900.000 Beschäftigte (etwa 20 Prozent) gaben an, unbezahlt Überstunden zu absolvieren.

Weiterer Stressfaktor: Angst vor Krieg und Krisen

Für die mehrheitliche Bevölkerung in Deutschland ist Angst vor Krieg und Krisen ein zusätzlicher Stressfaktor. Wie die Swiss-Life-Versicherung nach einer entsprechenden Yougov-Befragung im März mitteilte, liegen diese Ängste noch vor persönlichen Belangen, wie etwa finanzielle Probleme oder Krankheiten. Die Zunahme der Naturkatastrophen in den vergangenen Jahren lösten ebenfalls bei vielen Menschen Angstzustände aus.

Frauen kämpfen mehr mit Stress

Berufstätige Frauen leiden der Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH zufolge besonders unter Stress  - 20 Prozent fühlen sich oftmals überfordert, dagegen waren lediglich 11 Prozent der Männer betroffen. Arbeitspsychologin Judick erklärte, die Erwartungshaltung, sowohl als Mutter als auch im Beruf den Anforderungen gerecht zu werden, setze viele Frauen enorm unter Druck.

 

 

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