Gedanken zum Weltfondstag

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Apr 19 2022

Gedanken zum Weltfondstag

Der Weltfondstag wird heute zum zehnten male begangen. Ein interessanter Artikel zu diesem Thema wurde von der Investmentabteilung des Maklerpools Invers veröffentlich. Ich bedanke mich bei Invers, den Beitrag inhaltlich verwenden zu dürfen.

Änderung des Marktumfelds

Das Marktumfeld für Anleger hat sich deutlich geändert. So sind die Inflationsraten aufgrund von stark angezogenen Rohstoffpreisen und Lieferengpässen drastisch angestiegen. In Folge ändern die Notenbanken ihre Politik von expansiv auf restriktiv und läuten die Zinswende ein. Außerdem sorgt der Ukraine-Krieg für großes menschliches Leid. Der Westen reagiert mit einer Sanktionsspirale, die auch Folgen für die eigenen Wirtschaftsräume hat. Für Anleger ist das ein schwieriges Umfeld. Sie können viele Fehler machen, wenn sie sich von Angst oder Gier leiten lassen.

Schwanken zwischen Hoffnung und Angst

Viele Anleger schwanken häufig mit den Kursen emotional zwischen Hoffnung und Angst. Der tägliche Blick ins Depot beruhigt dabei nicht. Wie auch, an den Kursen lassen sich die Inhalte und Aussichten schlecht ablesen. Was also tun in solchen Börsenphasen?

Nicht nur Privatanleger reagieren häufig sehr emotional und lassen sich von ihren Gefühlen leiten. Auch professionelle Investoren, wie es Fondsmanager sind, können Emotionen nicht immer verbergen. Nur haben sie das bessere „Handwerkszeug“, um nicht über psychologische Fallstricke zu stolpern. Ihnen hilft ihre jahrelange Erfahrung, ihre Teams, mit denen sie sich beraten. Sie folgen diszipliniert klaren Investmentgrundsätzen und damit auch Regeln für genau solche Phasen.

Arbeit der Fondsmanager

Eine wichtige Hilfe für Privatanleger ist es also, sich bewusst zu machen, dass Sie mit der Anlage in Investmentfonds nicht allein sind. Die Verantwortung für solche aktiv gemanagten Gelder übernehmen Fondsmanager mit ihrer ganzen Erfahrung und Expertise auch genau für solche Börsenphasen.

Bei Rücksetzern zukaufen

Werfen Sie also nicht Ihre langfristig angelegte Strategie über Bord, um Ihr Depot leer zu räumen oder Sparpläne einzustellen. Das ist sicherlich der größte Fehler, den Sie begehen können. Wer langfristig investiert, sollte Rücksetzer an den Märkten eher für Zukäufe in aktiv gemanagte Fonds nutzen und Sparpläne weiterlaufen lassen. Denn Fondsmanager sind aktiv und analysieren in jeder Marktphase die Situation und die für Sie relevanten Unternehmen oder Anlageformen, um abzuwägen, ob ein Investment sinnvoll ist oder eben nicht. Die zweite wichtige Hilfe: Schwankungen sind an den Börsen vollkommen normal. Sie gehören zur langfristigen Anlage dazu.

Emotionen können viel Geld kosten

Je schneller sich Anleger an diese Normalität gewöhnen, desto eher können sie sich bewusstmachen, dass die Fondsmanager ihrer gewichteten Fonds dann aktiv werden und agieren und reagieren.

Wir müssen also die Nerven behalten, vor allem, wenn wir langfristig investieren. Durch Emotionen geleitete Verkäufe können viel Geld kosten. Wer z.B. bei Kriegsausbruch oder in den Tagen danach voller Angst und Panik verkauft hat, ist sicherlich noch nicht wieder eingestiegen. Schließlich ist der Konflikt alles andere als gelöst. Trotzdem haben viele Börsenkurse sich von ihrem Einbruch erholt. Das hat verpasst, wer emotional war. Ähnliches galt auch für den Corona-Crash. Das zeigt einmal mehr, dass Markt-Timing, also der Versuch, den günstigsten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen, selten gelingt.

An Aktien führt kein Weg vorbei

Langfristig führt an Aktien auch unter dem Aspekt der gestiegenen Inflation kein Weg vorbei. Dabei könnte es in Zukunft allerdings einen Wechsel geben. Es könnte sich herausstellen, dass die Gewinner der Vergangenheit nicht die Gewinner der Zukunft sein werden. Dafür gibt es mehrere Gründe. In den letzten Jahren stammten die Favoriten eindeutig aus dem Lager der Wachstumswerte. Diese wurden begünstigt durch eine ultralockere Geldpolitik der Notenbanken, die die Märkte mit viel billigem Geld geflutet haben.

Nun aber stehen wir vor einer Zeitenwende. Ausgelöst durch die sehr schnell gestiegenen Inflationsraten sehen sich die Notenbanken nunmehr gezwungen durch Zinserhöhungen und auch Bilanzreduzierungen entgegenzuwirken. Den Märkten wird also das Treibmittel der billigen Liquidität entzogen. Berücksichtigt man, dass viele Wachstumswerte aufgrund extrem gestiegener Kurse viel zu teuer sind, sollte also hinterfragt werden, ob diese Unternehmen die Gewinner der Zukunft sein werden?

Altes Zinsniveau wird nicht zurückkehren

Wenn sich also die Zinsaussichten bessern, können Anleger in Deutschland dann auf die guten alten Zinszeiten von früher hoffen? In früheren Jahren war es tatsächlich so, dass Zinspapiere auf Preissteigerungen rasch mit höheren Renditen reagiert haben, um Inflationsverluste auszugleichen. Die deutsche Inflationsrate liegt aktuell bei 7,3%. Steigen also die Renditen der Anleihen in gleichem Maße? Um es mit den Worten von Robert Halver zu sagen: „Pustekuchen! Die Renditen von Staatspapieren bewegen sich eher wie Schnecken mit Hüftproblemen.“

Somit ist die Situation für Anleihebesitzer dramatisch. Nach Inflation bleibt für sie nicht nur nichts übrig. Sie müssen sogar draufzahlen. Es ist wie beim Märchen vom Hasen und vom Igel. Die Zinspolitik in Europa als Hase schafft es nicht, die Inflation als Igel einzuholen, geschweige denn zu schlagen.

Und die EZB will auch gar nicht gegen die Inflation gewinnen. Sie konzentriert sich auf die Stützung der Konjunktur. Mangelnde Rohstoffe bei Problemen mit den Lieferketten – auch wegen Chinas Null Covid-Politik – betrüben die Weltwirtschaft und machen rohstoffarmen und exportorientierten Ländern wie Deutschland das Leben gleich doppelt schwer. Und jetzt muss die EZB – obwohl es nicht ihre Aufgabe ist – auch noch sehr hohe Militärausgaben und den Aufbau alternativer Energien günstig finanzieren.

Staaten entschulden sich

Während Zinsgläubiger keine Freude haben, kommen Zinsschuldner aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus, zumindest, wenn Sie Finanzminister sind. Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank, dazu: „Zwar steigen die Kreditzinsen. Doch was für Anlagezinsen nach Inflation gilt, gilt auch für sie. ... Selten war es so attraktiv, sich zu verschulden, was gleichzeitig auch entschulden heißt. Nichts Anderes macht Papa Staat. Wie einen gefräßigen Löwen lässt er die Inflation über seine Staatsverschuldung herfallen. Die Finanzminister fühlen sich wie Kinder in der Süßwarenabteilung.“

Nicht bekämpfte Inflation wirkt auf das Sachkapital Aktie wie ein Aufzug

So holt man sich zumindest Teile der Inflation zurück. Das gilt im Übrigen für alle Anleger, auch für Rentner. Sonst ist für sie „ohne Aktien das ganze Jahr Aschermittwoch“. An dieser Stelle schließen wir uns den Worten von Robert Halver weiter an: „Aktien werden auch zukünftig schwanken wie Betrunkene. Doch lehrt die Finanzgeschichte, dass sie sich immer wieder selbst von den größten Einbrüchen erholen und zu neuen Rekorden aufwärtsbewegen, solange es Megathemen wie z.B. Digitalisierung oder Klimaschutz gibt.

Vorteil von Sparplänen

Mit Sparplänen wird das Schwankungsrisiko sogar zur Chance. Denn in sinkenden Kursphasen erhält man das Anlageobjekt Aktie zum günstigen Preis beziehungsweise für den gleichen Spar- mehr Aktienanteil. Richtig Freude kommt dann auf, wenn bei einer Börsenerholung das gesamte Aktienvermögen aufgeht wie ein Teig, der zu viel Hefe abbekommen hat. Längerfristig kann man nur staunen, welche Vermögenszuwächse und Renditen möglich sind.“

Anleger, die bei Ihrer Geldanlage auf aktiv gemanagte Investmentfonds setzen, sollten sich das auch in turbulenten Börsenphasen immer wieder bewusstmachen: am Ruder steht ein Profi, der Verantwortung für die Anlegergelder übernimmt und aktive Entscheidungen im Sinne der Anleger trifft.

Quelle: Investmentteam der Invers GmbH, Leipzig

 

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