DAX – Wechselbad der Gefühle
Die Historie des Aktienindex DAX, in dem die 30 größten und umsatzstärksten börsennotierten deutschen Unternehmen gelistet sind, ist wechselhaft. Seit dem offiziellen Start am 31. Dezember 1987 mit 1.000 Indexpunkten ging es munter auf und ab. Langfristig gesehen überzeugten jedoch die inländischen Standardwerte.
Schlechter Start in 2016
Das Jahr 2016 begann denkbar schlecht. Ein geringes Wirtschaftswachstum in China gepaart mit einem sinkenden Ölpreis sowie eine nicht gelöste Bankenkrise, sorgten weltweit für fallende Börsenkurse. In diesem Umfeld verlor auch der DAX rund 20 Prozent an Wert, so dass sich bei manchen Marktteilnehmern Panik breit machte. Robert Halver, Analyst der Baader Bank, äußert hierzu: „Wir haben eine Situation, wo die Psychologie an den Märkten regiert und leider nicht die Fundamentaldaten. Und dabei geht es nicht nur um Verwerfungen in China und beim Öl. Vielmehr rückt wie im Jahr 2008, wenn man sie zulassen würde, die Bankenkrise wieder in den Vordergrund. Wenn man sich vor Augen führt, dass bereits eine einzige kleine Zinserhöhung der Fed in den Vereinigten Staaten zu einer Kapitalflucht von Asien nach Amerika führt, dann sieht man, wie fragil unser weltweites Finanzsystem ist.“
Schwankungen gehören dazu
Allen voran waren Banktitel sowie zyklische Werte vom Rückgang betroffen. Blickt man in die Vergangenheit, sind Ausschläge wie dieser allerdings kein Novum. Am dramatischten war die Situation in den Jahren 2000 bis 2003. Nach einem langen Anstieg der Kurse zum Ende des letzten Jahrtausends, verlor der DAX in der Spitze 73 Prozent an Wert, was einem Totalverlust nahe kommt. Ab 2003 setzte an der Börse wieder „Sonnenschein“ ein, bis vier Jahre später eine beginnende Finanzkrise abermals für Turbulenzen sorgte. Infolgedessen purzelten die Kurse um bis zu 55 Prozent. Von den Medien wurden - wie schon beim Crash der Jahrtausendwende – täglich neue Weltuntergangszenarien geschürt. Der Experte der Baader Bank sieht die aktuelle Situation folgendermaßen: „Notenbanken müssen eine Wiederholung der Bankenkrise verhindern. Dies gilt auch vor dem Hintergrund der US-Frackingkrise, wo auch europäische Unternehmen kräftig investiert haben, und jetzt aber ein Drittel der Anleihen von einem Ausfall bedroht sind. Für die Fed muss das Motto lauten: Ende der Leitzinswende.“
Langfristig geht es aufwärts
Die Erfahrung lehrt uns, dass auf Rückschläge immer wieder neue Höchststände folgen. Eine Anlage in Aktien hat sich langfristig stets bewährt und ist gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase ein unverzichtbarer Baustein für die private Altersvorsorge. In der Praxis ist es nahezu unmöglich das richtige Timing für den Einstieg abzupassen, denn Aufwärtsbewegungen finden zumeist recht schnell statt. Sparer, die Krisen von der Seitenlinie beobachten und nicht investiert sind, lassen Kursgewinne somit häufig liegen und müssen steigenden Aktien hinterher laufen. Auch wenn es schwerfällt, gilt in turbulenten Börsenzeiten „Ruhe bewahren“ als oberste Priorität.
Acht Prozent Durchschnittsrendite
Trotz aller Schwankungen, betrug der durchschnittliche Kurszuwachs im DAX seit 1988 rund acht Prozent. Eine Rendite, die keine klassische Bankanlage oder auch Bundesanleihe in der Vergangenheit auch nur ansatzweise erzielt hat – und auch in nächster Zukunft nicht erzielen wird. Allerdings gab es unter den Einzeltiteln im deutschen Leitindex auch starke Kurseinbrüche bzw. Firmenpleiten. Als Beispiele seien hier nur MLP, Karstadt oder Metallgesellschaft genannt. War eine dieser Aktien im Depot zu hoch gewichtig, ließ sich der Verlust nur schwerlich ausgleichen. Anderseits gab es aber auch Firmen, wie SAP und Bayer, die den DAX nach oben brachten und damit den Verlust durch andere Titel mehr als kompensierten. Robert Halver sieht die Entwicklung so: „Wenn die Märkte wieder zur Ruhe kommen, sollten insbesondere zyklische Aktien gekauft werden. Hierzu zählen unter anderem Maschinenbau-, Elektro-, Automobil-, und Chemietitel. Da auf absehbare Zeit der Weltspartag der Volkstrauertag bleibt, sind Dividendentitel eine gute Ersatzbefriedigung zu Zinseinlagen. Wir werden in diesem Jahr wieder eine sehr hohe Ausschüttungssumme haben, weshalb Dividendenwert neben den Zyklikern das A und O sind.“
Streuung ist unumgänglich
Nur wer über Kapital, Fachwissen und Zeit verfügt, darf in Einzelwerten investieren. Fehlt auch nur eine dieser Eigenschaften, ist der Kauf von breit streuenden Aktienfonds eine Variante, die Nerven schont und Gewinn bringt.
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