Kassenchef will zahnärztliche Versorgung aus dem GKV-Leistungskatalog streichen
Steigende Ausgaben bringen das Gesundheitssystem an seine Grenzen, erklärt Ralf Hermes, Chef der gesetzlichen IKK-Innovationskasse, gegenüber dem Handelsblatt. Leistungskürzungen sind deshalb "alternativlos", so der GKV-Funktionär weiter.
Zahnarzt und Homöopathie
In welchen Bereichen Leistungskürzungen aus seiner Sicht vorgenommen werden sollen macht Ralf Hermes auch gleich deutlich: Zahnersatz, zahnärztliche Behandlungen und Homöopathie. "Der Lage angemessen wäre es, die komplette zahnärztliche Versorgung aus dem Leistungskatalog zu streichen", so Hermes.
€ 13 Milliarden für zahnärztliche Behandlungen
Allein für zahnärztliche Behandlungen zahlten die gesetzlichen Kassen im letzten Jahr knapp € 13 Milliarden aus. Seiner Anschauung zufolge muss in diesem Bereich stärker auf Prävention gesetzt werden. "Wer sich im Wesentlichen zweimal am Tag ordentlich die Zähne putzt, bekommt fast keine Probleme", so der Kassenchef Hermes gegenüber dem Handelsblatt.
Privat absichern
Im Bereich Zahnersatz beliefen sich die von der GKV gezahlten Zuschüsse 2022 auf rund € 4 Milliarden; auch diese will Hermes einsparen. "Versicherten bliebe die Möglichkeit, sich privat abzusichern", erklärt er weiter. Lediglich bei unverschuldeten Unfällen oder schweren Erkrankungen